Untersuchungen zur Exposition und zu Wirkungen von Ultraschall

Ultraschall wird neben den bekannten diagnostischen und therapeutischen medizinischen Anwendungsgebieten immer häufiger auch in nichtmedizinischen Bereichen wie z.B. der Kosmetik angewendet. Ziel ist dabei oft eine Fett- oder Faltenreduktion.

Sofern ein Hersteller keinen medizinischen Zweck für sein Produkt hat, kann es frei verkauft werden, wie zum Beispiel viele Geräte für den ästhetischen Bereich. Eine Ausnahme hiervon sind Medizinprodukte, bei deren Anwendung Risiken auftreten können, wie z.B. Brustimplantate. Auch, wenn sie nicht medizinisch notwendig sind, sind sie dennoch als Medizinprodukt klassifiziert, da sie ein Risiko für den Anwender darstellen.

Im gewerblichen Bereich werden diese Anwendungen seit Ende 2020 durch die Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen geregelt (NiSV). Diese Verordnung gilt jedoch nicht für den privaten Gebrauch. Somit sind Geräte, die z.B. für die "Eigenbehandlung" gemietet oder erworben werden können, weniger streng reguliert und es besteht die Gefahr, dass die NiSV umgangen wird.

So sind im Internet zum Beispiel Geräte frei verkäuflich, die laut Verkäufer zur Zerstörung von Fettgewebe (Lipolyse) genutzt werden können. Dabei werden die Parameter, die zur Charakterisierung des erzeugten Schallfeldes und zur Abschätzung der erzeugten Wirkungen und Nebenwirkungen dienen können, häufig nicht vollständig angegeben. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass Laien diese nicht verstehen und sich potentieller Gefahren nicht bewusst sind. Es ist daher essenziell, die Risiken, welche von der nichtmedizinischen Anwendung von Ultraschallgeräten ausgehen, genauer abzuschätzen.

Im diagnostischen, medizinisch genutzten Ultraschall gibt es Regulierungen, die jedoch vermutlich nur im höherfrequenten Bereich anwendbar sind, dennoch aber oft in den niederfrequenten Bereich übertragen werden.

Da der niederfrequente Bereich noch wenig erforscht ist, wird in diesem Projekt die potentiell schädigende Wirkung niederfrequenten Ultraschalls erforscht, indem zunächst der aktuell verfügbare Kenntnisstand von Wissenschaft und Technik aufgearbeitet wird und anschließend durch Simulationen die Auswirkung des Schalls im Körper untersucht wird.

Förderung

gefördert vom Bundesamt für Strahlenschutz

FKZ: 3622S72475
(Laufzeit 04/2023 – 03/2025)

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