Medi.NET − Medizingeräteplattform für offen vernetzte zentrale Arbeitsstationen in OP und Klinik

Das RUBIN-Bündnis Medi.NET aus Aachen besteht aus Medizintechnikunternehmen, Forschungsinstituten und klinischen Anwendern, die offen vernetzte und zentralisierte Arbeitsstationen für OP und Klinik entwickeln, um klinische Prozesse effektiver und effizienter zu gestalten. Das Bündnis sammelt Expertenwissen, um ein Technologiezentrum als Forschungs-, Entwicklungs-, Test- und Ausbildungszentrum für vernetzte KI Systeme für digitale OPs und Kliniken der Zukunft aufzubauen und die medizinische Versorgungsqualität im Raum Aachen zu erhöhen. Zentrale Einheiten zur Steuerung und Dokumentation von Gerätefunktionen und -parametern werden erst durch die offene Vernetzung von Medizingeräten (mit ISO IEEE 11073 SDC) realisierbar. Das Bündnis strebt die Stärkung der Region Aachen als Zentrum für Medizintechnik an.

Förderung

Das Medi.NET Projekt wird im Rahmen der Programmlinie RUBIN (Regionale unternehmerische Bündnisse für Innovation) vom BMBF gefördert.

Förderkennzeichen: 03RU3U02C

(Projektlaufzeit: 03/2024 – 02/2027)

Ziele

Der digitale Wandel im Gesundheitswesen bietet große Chancen zur Verbesserung der Versorgungsqualität in Operationssaal und Klinik. Bisher verhindern Einzellösungen einen übergreifenden Datenaustausch sowie eine einheitliche Gerätebedienung. Vor diesem Hintergrund stellt die offene und herstellerunabhängige Vernetzung von Medizingeräten einen vielversprechenden Lösungsansatz dar. Sie hat das Potential, den Gesundheitsmarkt durch die Nutzung von Synergieeffekten zu revolutionieren und deutlich zu entlasten. Die Vernetzung führt zu Datenfusion, automatisierter Dokumentation und einheitlichen Bedienschnittstellen und somit zu einer Verbesserung klinischer Abläufe.

Diese Vorteile unterstützen und entlasten das Personal, optimieren Therapiemöglichkeiten und erhöhen die Patientensicherheit, was insgesamt das klinische Ergebnis verbessert. Neben der Kosteneinsparung begegnet dies insbesondere den Herausforderungen des zunehmenden Personalmangels und dem wachsenden Dokumentationsaufwand in den klinischen Abteilungen.

Eine zentrale Einheit zur Steuerung und Dokumentation von herstellerunabhängigen interoperablen Gerätefunktionen und -parametern wird erst durch die offene Vernetzung von Medizingeräten realisierbar. Einen Grundbaustein für diesen Ansatz stellt eine herstellerunabhängige zentrale Arbeitsstation für den Einsatz in OP und Klinik dar.

Am Beispiel einer zentralen Arbeitsstation und deren Modulen für die Chirurgie und Anästhesie führt Medi.NET die Konzeption, Umsetzung und Evaluierung erster Funktionsmuster durch. Zu den wissenschaftlichen und technischen Arbeitszielen des Forschungsprojektes gehören u.a.:

  • Ermittlung von Betreiber- und Hersteller-Anforderungen für offen vernetzte Medizingerätesysteme (Methodenentwicklung zur Inbetriebnahme offen vernetzter Systeme, Entwicklung von Leitfäden zur Konformitätsbewertung)
  • Usability Engineering und Risikomanagement für offen vernetzte Systeme
  • One Solution Fits all - Bedienoberflächen (Analyse und Entwicklung von Methoden und Toolsets zur Vereinfachung und Vereinheitlichung und Generierung von Bedienoberflächen in offen vernetzten Systemen, Entwicklung einheitlicher Schnittstellen)
  • Entwicklung SDC Plattform und Schnittstellen zu angrenzenden Modulen
  • Konzeptionierung und Entwicklung sowie Umsetzung eines Workflow-Managers auf Basis standardisierbarer Prozesse im OP

Partner

  • SurgiTAiX AG (Konsortialführer), Herzogenrath
  • Beger Design, Köln
  • steute Technologies GmbH & Co.KG, Löhne
  • Docs in Clouds TeleCare GmbH, Aachen
  • IT4process GmbH, Aachen
  • RIWOlink GmbH, Karlsruhe
  • ERNW Research GmbH, Heidelberg
  • nextOR GmbH, Büren
  • Uniklinik Aachen (ACIH), Aachen
  • Uniklinik Aachen Neurochirurgie, Aachen
  • Uniklinik Aachen Viszeralchirurgie, Aachen
  • Uniklinik Essen (OP Management), Essen
  • Uniklinik Essen (Unfallchirurgie), Essen
  • BG Kliniken (Medizintechnik und Klinik IT), Berlin
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