Die Arbeit im OR.NET Projekt wurde vom Deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
(Laufzeit: 9/2012-8/2015)
Die steigende Zahl von computergestützten Geräten und Instrumenten führt aktuell zu dem Bedarf, Systeme und Softwarelösungen in eine gesamtheitliche IT-Infrastruktur eines Operationssaals bzw. einer Klinik zu integrieren. Die große Vielfalt der Geräte und der mit diesen einhergehenden Informationen kann im Rahmen dieses Verbundes durch eine dynamische Vernetzung und Konvergenz zu neuen und innovativen Funktionen integriert werden. Dabei werden auch innovative Ansatzpunkte für zukünftige Entwicklungen aufgezeigt. Basierend auf in Vorgängerprojekten entwickelten Ansätzen zur modularen und dynamischen Vernetzung von Medizinprodukten im OP und basierend auf dem Paradigma einer serviceorientierten Architektur (SOA), ist das Ziel des Projektes, die Entwicklung von zertifizierbaren, dynamischen, herstellerunabhängigen Vernetzungsmöglichkeiten bestehender und zukünftiger Geräte sowie Softwarelösungen im medizinischen Umfeld. Hierzu werden die bestehenden Ansätze im Hinblick auf Plug&Play-Vernetzung unter Berücksichtigung der Aspekte der Zulassungsfähigkeit und des Risikomanagements weiterentwickelt und projektbegleitend in kommerzielle Medizinprodukte der KMU-Projektpartner exemplarisch und technisch umgesetzt.
Das Ziel des Projektes ist es, im vorwettbewerblichen Bereich der medizintechnischen Forschung und Entwicklung, grundlegende Konzepte für die sichere dynamische Vernetzung von Komponenten in OP-Saal und Klinik zu erarbeiten, zu evaluieren und in Normierungsaktivitäten zu überführen. Speziell die automatische dynamische Vernetzung computergesteuerter Medizingeräte im OP untereinander und die Interaktion dieser Geräte mit medizinisch zugelassener Software ist eine besondere Herausforderung an die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im medizinischen Applikationsumfeld. Eine Erprobung derartiger Konzepte durch die beteiligten Hersteller und Betreiber sowie durch die Standardisierung wird einen Schub für neuartige Methoden und Einsatzgebiete von Informations- und Kommunikationstechnologien im Operationssaal der Zukunft geben.
Ziel des Projektes OR.NET ist vor diesem Hintergrund das Ausbalancieren der Interessen der Hersteller nach definierten und stabilen Randbedingung auf der einen, und der Interessen der Betreiber nach dynamisch vernetzbaren und sicheren sowie effizient betreibbaren Medizinprodukten auf der anderen Seite. Die Komponenten fallen dabei in drei Gruppen: Medizingeräte, Medizinsoftware und Krankenhausinformationssysteme. Integrierte Funktionen sind die Funktionen, deren Informationsverarbeitung nicht mehr allein durch den Menschen erfolgt, sondern deren beteiligte Komponenten im Bedarfsfall im Sinne von eingebetteten Systemen zur Informationsverarbeitungsarchitekturen vernetzt werden. Das betrifft nicht nur verteilte Softwarelösungen sondern auch aktive steuerbare OP-Instrumente und Schnittstellen der Mensch-Maschine-Interaktion.
Bereits aus zwei vernetzten Geräten entsteht eine Vielzahl, von aus ärztlicher Sicht interessanten – leider aber auch interventionsabhängig risikobehafteten – Funktionsvarianten. Die sich daraus ergebenden Risiken sind bei mangelnder Leistung einer Einzelkomponente daher ebenfalls abhängig von der Intervention. Entsprechend muss die Frage der Verantwortung juristisch behandelt werden.
Projektziele sind zum anderen die Entwicklung von Betreibermodellen zum effizienten Betrieb sicherer und effektiv arbeitenden Medizinproduktenetzwerke in der Klinik. Alles vor dem Hintergrund der Realisierung einer ubiquitären Informationsakquise und -verarbeitung mit dem Ziel der effizienten und sicheren Therapie des Patienten.
Prof. Dr. med. Björn Bergh (Sprecher)
Direktor - Zentrum für Informations- und Medizintechnik (ZIM)
Universitätsklinikum Heidelberg
Speyerer Str. 4
69115 Heidelberg
Telefon: +49 6221-56-22000
Fax: +49 6221-56-22004
Prof. Dr.-Ing. K. Radermacher (Projektkoordination)
RWTH Aachen University
Pauwelsstraße 20
D-52074 Aachen
Telefon: +49-241-80-23873
Fax: +49-241-80-22870
Im Projekt OR.NET arbeiten Anbieter integrierter Operationssäle mit Herstellern von Medizinprodukten wie Medizingeräte und Medizintechnik-Komponenten sowie (IT-)Dienstleister und Softwarehersteller zusammen. Unterstützt werden sie von zahlreichen Forschungsinstituten, sowie Kliniken. Von den klinischen Partnern werden sowohl Fachkliniken als auch Klinik-IT-Abteilungen und Gerätebetreiber in das Projekt eingebunden werden. Um die Projektergebnisse deutschlandweit und darüber hinaus bekannt zu machen, wird sich das Projekt OR.NET aktiv in die Standardisierung und Normierung einbringen und hierbei von den entsprechenden Gremien und regulierenden Stellen unterstützt.
Folgende Partner treiben das Projekt OR.NET aktiv voran, wobei sie von weiteren assoziierten Partnern unterstützt werden:
Anbieter integrierter Operationssäle:
Hersteller von Medizingeräten und Medizintechnik-Komponenten:
(IT-)Dienstleister:
Software und IT-Lösungen für Vernetzung:
Forschungsinstitute:
Fachkliniken:
Klink-IT-Abteilungen und Betreiber:
Standardisierung, Normung und Zulassung: