Der NPH ist eine Krankheit, die hauptsächlich ab 65 Jahren auftritt und drei häufige Symptome - Gangstörung, Demenz und Inkontinenz - mit sich bringt. Es wird vermutet, dass ca. 10 % aller Demenzkranken eigentlich NPH-Patienten sind. In der magnetresonanztomographischen Bildgebung kann ein Untergang von Gehirngewebe und eine vermehrte Ansammlung der, Gehirn, Rückenmark und Nervenwurzeln bis hinab zur Lendenwirbelsäule umgebenden, Cerebrospinalen Flüssigkeit ("CSF" – auch "Liquor" genannt) beobachtet werden. Auch die Flussdynamik des CSF, insbesondere im Bereich der Wirbelsäule, ist verändert. Die Ursachen des NPH sind bisher jedoch noch völlig unklar. Außerdem werden im Bereich von Stenosen des Wirbelkanals sogenannte "redundante Nervenwurzeln" (engl.: Redundant Nerve Roots - RNR) beobachtet, verknäulte, hypertrophierte und aufgestaute Nervenfasern. Diese verschärfen nicht nur die Problematik der Stenosen, sondern werden mutmaßlich ebenfalls durch die morphologischen Veränderungen der Wirbelsäule verursacht. Das Phänomen der RNR geht mit entsprechenden neurologischen Beschwerden einher, ein Zusammenhang mit der Problematik des NPH liegt nahe. Auch hier sind die tatsächlichen Ursachen jedoch bisher unbekannt und sollen durch experimentelle sowie theoretische Untersuchungen in Zusammenarbeit mit klinischen Partnern erforscht werden. Durch die Modellierung (in-vitro und in-silico) der CSF Dynamik können Effekte und Einflussfaktoren pathologischer Veränderungen u.a. in Sensitivitätsanalysen des dynamischen Fluidsystems als Basis für die Entwicklung neuer Diagnose- und Therapiemöglichkeiten untersucht werden.